Songanalysen

Eine nicht mehr ganz so neue Reihe im Podcast von Einfach Schlagzeug mit Micha Fromm und Felix Krafft. Mehr zu Micha findest du hier. Sein Buch Groove Workout kannst du ganz einfach hier bestellen.

Micha Fromm
Felix Krafft
Bleed

Von: Meshuggah

Erschienen: 2008

Komposition: Fredrik Thordendal

Drummer: Tomas Haake

Tempo: 115 bpm

Der Schröder Code als pdf

Die Easy Version des Songs als pdf

Herta-Rudiment

Das Herta-Rudiment ist ein hybrides Rudiment. Das bedeutet, es setzt sich aus verschiedenen Rudiments zusammen. Das bekanntestes Herta-Rudiment besteht aus einem schnellen Doppelschlag gefolgt von zwei Schlägen in halber Geschwindigkeit. (Ganz ähnlich dem Drag-Tap Rudiment – allerdings mit einem anderen Sticking und einer definierten Geschwindigkeit des schnelleren Doppelschlages).

Der Handsatz (Sticking) ist bei dem Herta-Rudiment alternierend also RLRL. Da das Herta-Rudiment in dieser Form aus vier Schlägen besteht, fängt man immer mit derselben Hand an.

Eine der üblichen Schreibweisen ist zwei 16tel-Schlägen gefolgt von zwei 8tel-Schlägen. Insgesamt umfasst das Rudiment so eine Länge von drei 8tel-Noten (zwei 16tel Noten haben zusammen die gleiche Länge wie eine 8tel-Note). Wodurch das Rudiment ein tenäres (triolisches) Grund-Feel hat.

3er Herta mit 16teln und 8teln

Eine weitere übliche Spielweise besteht aus zwei 32tel-Noten und zwei 16tel Noten.

3er Herta mit 32tel und 16tel

Interpretiert man den 3er Herta als 16tel und 8tel-Noten so ergibt sich bei einem 4/4tel Takt eine polyrhythmische Verschiebung. Das resultiert aus dem Umstand, dass in einen 4/4tel Takt insgesamt acht 8tel-Noten passen. Teilt man diese acht Noten durch 3 bleibt ein Rest von einer 8tel-Note. Der 3er Herta verschiebt sich so über den Takt hinaus und der Anfang des Rudiments fällt erst nach drei Takten wieder mit dem Anfang des 4/4tel Taktes zusammen.

Man spricht von einer polyrhytmhmischen Verschiebung 4 über 3 (Vier §er-Gruppen über Drei Viertelschläge).

Im folgenden Notenbeispiel habe ich den 3er Herta so notiert, dass du ihn als Dreier-Gruppe gut identfizieren kannst. Die Bass-Drum in Viertelnoten gibt dir die 4tel Relation zum 3er-Herta. So kannst du sehen, wie sich der Herta über den 4/4tel Takt verschiebt.

Dasselbe gilt auch für den 3er-Herta notiert in Form von 32tel und16tel-Noten. Wie oben verschiebt sich der Anfang des Herta-Rudiemnts über den 4/4tel Takt.

Auch hier habe ich zuerst eine Notationsform gewählt, bei der die Dreier-Verschiebung gut sichtbar wird.

Üblicherweise notiert man so, dass im Notenbild direkt die Viertelunterteilung ersichtlich ist. Gänzlich verboten ist, dass ein Notenbalken über den Takt hinaus notiert wird (so wie in den beiden Beispielen oben).

Darum hier noch eine Notation, wie sie üblich wäre.

Herta-Rudiment (5er Variation)

Im Song „Bleed“ von Meshuggah spielt Tomas Haake das Herta-Rudiment mit den Füßen in hoher Geschwindigkeit als eine Kombination aus 32teln und 16tel-Noten.

Dabei bedient ersich unterschiedlicher Herta-Variationen. Was damit gemeint ist? Anstelle das Herta Rudiement mit zwei 16tel Noten zu spielen, spielt er es mit unterschiedlich langen 16tel-Ketten.

Ein Beispiel ist eine 5er-Herta-Variation, bei der anstelle der zwei 16tel-Noten vier gespielt werden. Zusammen mit den beiden 32tel-Noten kommt man somit auf eine Länge von insgesamt fünf 16tel-Noten.

5er Herta mit 32teln und 16teln

Spielt man nun diese Figur über einen 4/4tel Takt, ergibt sich ebenfalls eine polyrhythmische Verschiebung. Anfang des 5er- Herta Rudiments und Anfang des 4/4tel Taktes fallen erst wieder nach fünf Takte zusammen.

Ich habe in den beiden folgenden Notenbeispielen diese 5 über 4 Verschiebung notiert.

Das erste Beispiel verdeutlicht dabei die 5er-Gruppe über den 4/4tel Takt und die zweite Notation entspricht der üblichen Notationsweise.

Beispiel A
Besipiel B - übliche Notation

Die Umsetzung der Herta-Rudiments am Schlagzeug

Tomas Haake setzt das Herta Rudiment als Groove im Song „Bleed“ um. Dabei spielt er das Herta Rudiment mit den Füßen und darüber eine 4tel-HiHat (genau genommen eine 8tel-Hihat, wobei jeder zweite Schlag betont wird, wodurch ein 4tel Feel entsteht)

Zusaätzlich spielt er auf die Zählzeit „3“ eine Snare, dadurch entsteht der Eindruck eines Backbeats. Dieses Feel nennt man Halftime-Feel.

Tomas Haake spielt über die Herta-Figur mit den Füßen in den Händen einen Half-Time Groove auf Crashbecken (8tel-Noten mit betonten 4teln – die unbetonten Schläge habe ich kleiner notiert) und einem Snareschlag auf die Zählzeit „3“.

Der Groove mit dem 3er Herta-Rudiment auf der Bass Drum sieht dann so aus

Falls du genau sehen willst, welcher Bass-Drum Schlag mit den Händen zusammenfällt, ist evtuell auch diese Notation hilfreich

Äquivalent dazu sieht die 5er-Herta-Figur so aus. Spielt man diese mit den Füßen, so ergibt sich ein 5taktiges Pattern

Und in der alternativen Notaion zur Verdeutlichung der Interdependenz zwischen Füßen und Händen:

Weitere Variationen im Song

Wie oben bereits beschrieben, spielt Tomas Haake im Song „Bleed“ unterschiedliche Variationen des Herta-Rudments. Teilweise wechseln sich 3er, 5er und 7er Gruppen direkt ab und ergeben so aufwendige Herta-Variations-Ketten.

Wenn du genau wissen willst, wie sich diese Variationen aufschlüsseln lassen. Dann lausche doch unserem Podcast und vor allem Simon Schröder, der mit seinem Schröder-Code genau dieses Geheimnis zu lüften versucht.

Seven Nation Army

Von: the White Stripes

Erschienen: 2003

Komposition: Jack White

Drummer: Meg White

Tempo: 146 bpm

Transkriptionen als pdf

Die Easy Version des Songs als pdf

Der erste Groove des Songs wird mit der rechten Hand (bei jemanden mit der rechten Hand als Haupthand) auf der Floor-Tom gespielt, während die HiHat und die Bass Drum im gleichen Beat dazu getreteten wird.

In der Hälfte des Verse wird auf der Zählzeit „2“ und „4“ ein Snare-Schlag mit der linken Hand hinzugefügt.

Im Prechorus spielt Meg White die Bass-Drum weiterhin in Vierteln durchgehend, die Floor-Tom und die getretene HiHat wird weggelassen, wobei auf der Zählzeit „1“ ein Crash Becken zusammen mit der Bass-Drum gespielt wird

Der „Chorus“ wird im Wechsel zwischen Bass-Drum und Snare -Drum gespielt, wobei das Crash-Becken gleichmäßig in Vierteln durchgespielt wird.

In jedem 3ten und 7ten Takt des Chorus (im zweiten Durchlauf ebenso im 11ten und 15ten Takt), spielt Meg White die Rhythmik des Gitarrenriffs mit Bass- und Snare-Drum mit.

Achtel-Triolen versus „punktierte Achtel“

In der Folge sprechen wir über den Unterschied zwischen „punktierten Achteln“ und Achtel-Triolen. Um dir den Unterschied etwas näher zu bringen, habe ich dir zum einen eine kleine grafische Skizze erstellt, in der du den Unterschied vielleicht etwas besser erkennen kannst.

Dabei liegt den Triolen ein Rasteer mit drei Einheiten zugrunde und den „punktierten Achteln“ ein Raster mit 8 Einheiten.

Unter dem Schaubild findest du noch 4 Audiodateien, in denen du den Unterschied hören kannst und die Ähnlichkeit aber auch den Unterschied nachvollziehen kannst. Hör sie dir gerne an.

In der obersten Zeile ist Puls, also der Beta, den man quasi mit dem Fuß mitgeht – in diesem Fall 2 Viertel Noten

In der zweiten Zeile siehst du optisch dargestellt in welchem Verhältnis die 3 Triolenachtel zu dem Puls stehen

und in der dritten Zeile siehst du das Verhältnis der 3 Schläge, wenn sie als „punktierte“ Achtel notiert sind. Allerdings sind dabei immer nur die ersten beiden Achtel punktiert, die dritte ist eine einfache Achtel Note.

Insgesamt kannst du so die Verhältnisse und Unterschiede zwischen den drei Schlägen als Achtel-Triolen und als punktierte Achtel gut erkennen

Everlong

Von: Foo Fighters

Erschienen: 1997

Komposition: Dave Grohl

Drummer: Dave Grohl

Tempo: 158 bpm

Transkriptionen als pdf

Michas Originalnoten als pdf

Schlagzeugnotation zu „Everlong“ (Foo Fighters)

Michas Original Drumsheet zu Everlong

Unluck

Von: James Blake

Erschienen: 2011

Komposition: James Blake

Drummer: Live Ben Assister

Tempo: 70 bpm

Transkriptionen als pdf

Komplettes Pattern Notation bei 280bpm

Pattern A ohne HiHat bei 70bpm

Pattern B bei 280bpm

Pattern zwei als Quintolen bei 70bpm

Hörbeispiele aus dem Podcast

Lorem ipsum dolor sit amet, consectetur adipiscing elit. Ut elit tellus, luctus nec ullamcorper mattis, pulvinar dapibus leo.

1. dezember special
Diesmal ein Song zum Mitrraten...*

*Falls du nicht mitraten willst und lieber sofort alle Infos und das finale pdf möchtest, dann scroll einfach zum Ende der Seite. Dort ist der Abschnitt „Lösung“, wo du alles, wie gewohnt, findest 🙂

Von: Wer kann es nur erraten?

Erschienen: 1984

Komposition: Tja, auch das wird hier nicht verraten

Drummer: Ein ganz toller Typ 😉

Tempo: 108 bpm

In dieser Podcastfolge geht es um einen ganz bestimmten Song, den fast jeder kennen könnte. Wir verraten nicht direkt zu Anfang, welcher Song es ist und auch Micha hat keinen blassen Schimmer, was ihn erwartet. Alles, was er hat, sind diese paar Takte aus dem Song, die ich zusammen mit ihm bespreche.

Wenn du mit Micha zusammen raten willst, nimmst du dir am  besten diese Takte ebenfalls vor die Augen. Mal schauen, wer schneller darauf kommt – wobei Micha wirklich unfassbar schnell auf die Lösung gekommen ist.

Das Original pdf, das Micha hatte, findet ihr hier auch als Download.

Die üblichen Infos und das pdf zum Song gibt es nur, wenn du unten den Titel des Songs als Passwort eingibst.

Viel Spaß mit der Podcastfolge.

Michas Notizen als pdf

Pattern A

Pattern B

Pattern C

Pattern D

Pattern E

Pattern F

Alle Pattern im Überblick

here comes the sun

Von: The Beatles

Erschienen: 1969

Komposition: George Harrison

Drummer: Ringo Starr

Tempo: ca. 128 bpm

Noten als pdf

Main-Groove

Übergang zum Chorus

Der Chorus

Die Bridge

In den fünf Wiederholungen spielt Ringo jedesmal ein leicht verändertes Fill-in im 7/8 Takt. Hier sind sie transkribiert.

Believer

Von: Imagine Dragons

Erschienen: 2016

Komposition: Dan Raynolds, Wayne Sermon, Ben McKee, Daniel Platzman, Robin Fredriksson, Mattias Larsson, Justin Trentor

Drummer: Daniel Platzman

Tempo: 125 bpm (8tel)

Noten als pdf

Zuweisung der einzelenen Instrumente an Daniels Platzmans Schlagzeug  zu Noten.

Groove A – Verse 1

Groove B – Verse 1 – Tom Rim Schlag durch HiHat ersetzt

Der Chorus – Fill-In am Ende variiert

Groove A – Verse 2

Groove B – Verse 2

Die Bridge

Finales Fill-In

1 Groove - 5 Songs

Beispiel 1: What becomes of the broken hearted

Beispiel 2: I will always love you

Beispiel 3: Psycho

Beispiel 4: Sky and Sand

Beispiel 5: Easy

Der Groove

Das ist der Basis Rhythmus: Tiefer Ton (bspw. Bass Drum) auf die Zählzeiten 1; 2+; 3 ; sowie höherer Ton (bspw. Snare Drum) auf die Zählzeiten 2 und 4.

Beispiel 1
What becomes of the broken Hearteds

Von: Jimmy Ruffin (1966)

Drummer: Unbekannt

Tempo: ca. 97 bpm (binär – straight)

Genre: Soul

Beispiel 2
I will always Love you

Von: Whitney Housten (1992)

Drummer: Narada Michael Walden

Tempo: 67 bpm (binär – straight)

Genre: Pop

Beispiel 3
Psycho

Von: Muse (2015)

Drummer: Dominik Howard

Tempo: 125 bpm (tenär – shuffle)

Genre: Rock

Beispiel 4
Sky and Sand

Von: Paul und Fritz Kalkbrenner (2009)

Drummer: Programmiert

Tempo: 127 bpm (binär – straight)

Genre: Elektro Pop

Beispiel 5
Easy

Von: Cro (2011)

Drummer: Flo König

Tempo: 95,7 bpm (binär – straight)

Genre: Hip-Hop / Pop

Groove Koordinaten System von Micha Fromm

Das ist die Groove Matrix aus Michas Buch „Groove Workout“. Wenn du es genauer wissen willst, was Groove ist und wie man ihn effektiv üben kann, kannst du hier das Buch bestellen.

the righteous and the wicked

Von: Red Hot Chili Peppers

Erschienen: 1991

Komposition: Michael Balzary (Flee), John Frusciante, Chad Smith, Anthony Kidies

Drummer: Chad Smith

Tempo: ca. 83 bpm

Noten als pdf

Main Groove – Intro und Verse

Main Groove mit Break auf die „1 und“

Groove aus dem Chorus mit Break

Das 8taktige Interlude hinter dem jeweiligen Chorus – als Leseübung für Kick und Snare (ohne Ghostnotes)

Die Bridge:

Chad spielt hier zu einem Riff im 5/4-Takt ein straighten Rockgroove. Dieser klingt quasi wie ein 4/4-Rockgroove. Mit dieser Grafik habe ich versucht zu veranschaulichen, wie sich das Gitarrenriff über den Beat verschiebt und nach zehn Viertel Schlägen wieder mit dem Drum-Beat zusammenkommt.

Im oberen System ist der Rhythmus der Gitarre im 5/4-Takt als Stichnoten dargestellt. Darunter der Drum Beat in 4/4 plus einen angehängten 2/4-Takt.

Smoking out the Window

Von: Silk Sonic

Erschienen: 2022

Komposition: Bruno Mars & Anderson .Paak

Drummer: Homer Steinwise

Tempo: 82 bpm

Noten als pdf

Fill In am Ende vom Verse

0’42“ und 1’47“

Fill In am Ende vom Verse

0’42“ und 1’47“

Groove Chorus

0’47“-1’04“ und 1’50“-2’08“ und 2’55“-3’01“

Chorus 1 der „Takt 4“

0’55“

Chorus 2 der „Takt 4“

1’56“

Beispiel für 6tolen Fill-In mit einer Subdivion 4 über 6
2’36“

Post Chorus 1’04“-1’15“ und 2’08“-2’20“ und 3’01“-3’12“

Bridge 2’42“-2’55“

Lösung
Last

Von: Wham!

Erschienen: 1984

Komposition: George Michael

Drummer: George Michael oder Roger Linn 😉

Tempo: 104 bpm

Noten als pdf